Erwachsenen-Sozialdienst: Hilfe in schwierigen Situationen
Letzte Meldung
Fachbereich "Soziales, Arbeit und Gesundheit" am 10. Juli vormittags nicht erreichbar
Kreis Segeberg. Aufgrund einer internen Veranstaltung ist der Fachbereich III "Soziales, Arbeit und Gesundheit" am Donnerstagvormittag, 10. Juli, mit all seinen Fachdiensten nicht erreichbar. Dazu gehören die Soziale Sicherung, die Betreuungsbehörde, der Erwachsenen-Sozialdienst, die Eingliederungshilfe für Erwachsene, die Grundsatz- und Koordinierungsangelegenheiten Soziales und Integration sowie die Fachdienste Gesundheit und Sozialpsychiatrie und Gesundheitsförderung.
Die Telefone sind vormittags nicht besetzt. Das Krisentelefon des Fachdienstes Sozialpsychiatrie ist davon nicht berührt. Am Nachmittag sind die Mitarbeiter*innen wie gewohnt wieder erreichbar.
20.06.2025: "Schichtwechsel": Eingliederungshilfe ruft Firmen zum Mitmachen auf
Kreis Segeberg. Die Bundesarbeitsgemeinschaft Werkstätten für Menschen mit Behinderung (BAG WfBM) veranstaltet seit 2019 den bundesweiten Aktionstag "Schichtwechsel". An diesem Tag wechseln Beschäftigte mit Behinderungen aus Werkstätten und Beschäftigungsprojekten ihren Arbeitsplatz mit Mitarbeiter*innen des allgemeinen Arbeitsmarktes. Die Eingliederungshilfe des Kreises Segeberg unterstützt Idee und Umsetzung und hat selbst im vergangenen Jahr das erste Mal daran teilgenommen. "Aus dieser positiven Erfahrung heraus möchten wir Einrichtungen und Unternehmen motivieren, sich kreisweit zu beteiligen, weswegen wir uns als Vermittlerin anbieten", sagt Fachdienstleiterin Juliane Geuke.
In diesem Jahr findet der Aktionstag am 25. September statt. "Im Vordergrund stehen ein Perspektivwechsel und der Abbau von Barrieren. Wertvolle Kontakte und Netzwerke können geknüpft werden", so Geuke. Mitarbeiter*innen aus Unternehmen können Einrichtungen der beruflichen Teilhabe kennenlernen und sich mit Menschen mit Behinderungen austauschen. Sie bekommen Einblicke in die Vielfalt der Produkte und Dienstleistungen.
Die Beschäftigten der Werkstätten und Beschäftigungsprojekte können in diesem Rahmen in einem Unternehmen des allgemeinen Arbeitsmarktes Erfahrungen sammeln und mögliche Berufsfelder für sich entdecken. So möchte beispielsweise Marita Schumann von den Norderstedter Werkstätten gerne in die Gastronomie reinschnuppern, während ihre Kolleg*innen Fabienne Hermens und Torben Holzmann gerne etwas mit Tieren machen würden, etwa auf einem Bauernhof.
"Der Schichtwechsel soll Begegnungen zwischen Menschen ermöglichen, die in ihrem Arbeitsalltag nur selten zusammenkommen. Er trägt damit dazu bei, dass Menschen mit Behinderung sichtbarer werden und stärkt den gesellschaftlichen Zusammenhalt auf dem Weg in eine inklusivere Lebenswelt", sagt Landrat Jan Peter Schröder.
Unternehmen, die mitmachen möchten oder Fragen haben, können sich bei Fachdienstleiterin Juliane Geuke melden:
14.05.2025: Kleiner Rückblick: Picknick am See
Am 11. Mai hat von 14.00 bis 17.00 Uhr das inklusive Picknick am See an der Promenade in Bad Segeberg stattgefunden.
Der Erwachsenen-Sozialdienst hatte zusammen mit dem Büro für Chancengleichheit und Vielfalt einen Stand vor Ort.
Neben Aufklärungen zur Arbeit der Fachdienste gehörten ein Glücksrad, ein großes Vier-Gewinnt-Spiel und Teile des Alterssimulationsanzugs zum Angebot.
Das schöne Wetter und die Atmosphäre hat zum Verweilen und Ausprobieren eingeladen.
Wir unterstützen Sie kostenfrei!
Nach mehr als 40 Jahren Ehe ist ihr Mann für immer gegangen. Nur schwer kann sie den Tod dieses geliebten Menschen aushalten. Sie fühlt sich allein und für notwendige Formalitäten wie Rentenversicherung, Bankgeschäfte und Mietvertrag fehlt ihr die Kraft. "In solchen Situationen hilft es, wenn jemand da ist, der weiß, was jetzt zu tun ist", sagt Katja Lohmeier. Sie ist Leiterin des Fachdienstes "Betreuungsbehörde, Erwachsenen-Sozialdienst".
"Wir sind beispielsweise da, wenn in Ausnahmesituationen Struktur gefragt ist."
Ob Alltagsprobleme, Sucht, chronische Erkrankungen, psychische, finanzielle, soziale oder gesundheitliche Probleme: "Unser Ziel ist es, Menschen in schwierigen Situationen zu begleiten. Wir wollen, dass die Menschen wieder zufriedener werden und eigenständig ihr Leben meistern", sagt Sozialpädagogin Kerstin Schwarzloh.
Das Angebot für alle Erwachsenen ist kostenfrei und vertraulich. "Wir stellen keine Forderungen, machen keinen Druck und verhängen keine Sanktionen – und dieses Konzept kommt bei den betroffenen Menschen sehr gut an."
Grenzsituationen
Im vergangenen Jahr hat das dreiköpfige Team des Erwachsenen-Sozialdienstes 252 Fälle betreut, wobei sich ein Viertel der Menschen aus eigenem Antrieb beim Sozialdienst meldete. 50 Fälle wurden über andere Fachdienste des Kreises vermittelt, 37 vom Jobcenter und 25 von den Ordnungs- und Sozialämtern der Kommunen. Die Altersverteilung schwankte dabei von 18 bis über 90 Jahre. Mal war es nur ein Telefonat, in anderen Fällen eine Unterstützung über mehrere Wochen oder Monate. In jedem Fall gilt, schnellstmöglich zu helfen. "Wir erfahren sehr oft eine direkte Bestätigung und Sätze wie ‚Ich weiß gar nicht, was ich ohne Sie getan hätte‘ bekräftigen uns in dem, was wir tun", sagt Sozialpädagogin Annina Budnick. Und anders als vielleicht vermutet, stehen rund 50 Prozent der Hilfesuchenden eigentlich fest im Leben; haben einen Job und finanzieren sich selbst. "Aber es kann immer eine Situation geben, in der man an seine Grenzen kommt", weiß Sozialpädagogin Dörte Meyer.
Während der dreijährigen Testphase steht der Erwachsenen-Sozialdienst ausschließlich Menschen offen, die aus Bad Segeberg, Wahlstedt oder den Ämtern Trave-Land, Leezen, Itzstedt, Boostedt-Rickling und Bornhöved kommen. Rund 92.000 Einwohner*innen leben in diesem Bereich. Aber auch aus anderen Regionen des Kreises gibt es Anfragen, "wobei wir diese im Moment leider nicht bearbeiten können", erläutert Katja Lohmeier. "Aber wir sehen: Der Bedarf ist auf jeden Fall da und wir hoffen, dass wir unser Angebot nach der Pilotphase ausweiten und verstetigen können."
Angebot für Angehörige
Beratungen finden sehr oft in den eigenen vier Wänden statt. Sie sind aber auch am Telefon oder in der Kreisverwaltung möglich. Das Team berät darüber hinaus auch Angehörige und versucht, gemeinsam Lösungen zu finden. Auch gibt es immer wieder Hinweise von Ärzt*innen oder aus den Gemeinden auf Menschen, die sich Unterstützung wünschen würden.
Mittlerweile erreichen den Fachdienst aus ganz Deutschland Anfragen von anderen Behörden zum Konzept. Der Kreis Segeberg war im vergangenen Jahr der erste in Schleswig-Holstein, der seinen Bürger*innen einen Sozialdienst dieser Art zur Verfügung stellte. Einen direkten gesetzlichen Auftrag dafür gibt es aber nicht. Katja Lohmeier hält das Angebot dennoch für einen "Auftrag der kommunalen Daseinsfürsorge, den sich eine Gesellschaft ethisch und moralisch schlichtweg leisten muss".
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Info und Service
Der Erwachsenen-Sozialdienst hält ein Angebot der Beratung und Unterstützung in vielfältigen sozialen Problemlagen vor.
Ab April dieses Jahres wird der Dienst auf das gesamte Kreisgebiet ausgeweitet, bis dahin gelten die Zuständigkeiten und die "Pilotregion" fort.
Informationsmaterial
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